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Circuit Dijon-Prenois-Frankreich

 

Circuit Dijon-Prenois-Frankreich

Austragungsort des 7. und 8. Meisterschaftslauf der Porsche Classic Car Kumho Trophy war wieder einmal die ehemalige Formel 1 Strecke des Circuit Dijon- Prenois in mitten des Weinlandes Burgund. Im Rahmen der Meisterschaftsläufe des Porsche Club Zürich, sollte auf dieser anspruchsvollen Piste auch eine Vorentscheidung fallen bei der PCC Kumho Meisterschaft 2008.

 
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Das 1. Training am Freitag Morgen brachte erst einmal betretene Gesichter unter die Porschefahrer. Fünf Minuten bevor die Boxenampel von rot auf grün wechselte, begann es heftig zu regnen. Es zeigte sich dann sehr schnell, wer Spaß hat, auf nasser und sehr rutschiger Piste zu fahren oder nicht. Das Team um den schwergewichtigen Chef, Manfred Niederhof, betreute an diesem Wochenende drei Porsche 911 3,2 ltr., alle in der gleichen Klasse 3 fahrend. Voran Mathias Dankmer, Rammsee, zeigte erst einmal sehr deutlich, dass mit ihm im Kampf um die Gesamtmeisterschaft noch zu rechnen ist. Nach Ende des 1. Qualifikationstrainings, hatte er sich die Gesamtpole-Position in der Zeit von 1:46.859 gesichert. Erstaunlich für den Speditionskaufmann aus Norddeutschland, der erst in seiner zweiten Saison Autorennen fahrt. Er konnte so alte Hasen, wie Uwe Jungkind, 964 Cup, als Regenspezialist bekannt und den schnellen Mann aus Griechenland, “ Yanni “, im 911 RSR 3,8 ltr. hinter sich lassen. In der sehr stark umkämpften Klasse 3 fuhr auf den zweiten Startplatz das Team Hornung/ Schroth, 911 3,2 ltr., die ebenfalls vom Team Niederhof betreut werden.

Die Brüder Wasel haben das erstemal ein Auto am Starnberger See zur Vorbereitung auf das Rennen in Dijon vorbereiten lassen und die Männer um Manfred Niederhof leisteten einen Klasse- Job. Der schwarze 911 3,2 ltr. wurde optisch verändert, durch eine neue Stoßstange für mehr Luft im Ölkühler aus der Kohlefaserkollektion der Firma Niederhof. Man nahm sich des Fahrwerks an, wo Thomas Wasel nach den ersten Runden schon erhebliche Verbesserungen feststellen konnte. In Abstimmung mit den Fachleuten des Kumho Reifen-Service Jürgen Herschel, wurde die Sturzwerte so angepasst, das der Rennreifen nicht schon ab der Mitte eines Rennens abbaut.

Das 2.Zeittraining begann pünktlich um 15.50 Uhr am Nachmittag und die Strecke war abgetrocknet. Keiner der Akteure wollte sich mit der Zeit aus dem Regentraining zufrieden geben. Alle machten sich mit Trockenreifen auf die Zeitenjagd. Gruppe “ A “ die klassischen Porsche und die Gruppe “ B “ die Competitions ließen ihre Autos ordentlich fliegen. Nach ca. 15 Minuten flogen dann nur noch noch die Scheibenwischer hin und her. Der Himmel hatte wieder seine Schleusen geöffnet und eine Verbesserung der Rundenzeiten aus den ersten 15 Minuten war auf dieser jetzt sehr schmierigen Piste nicht mehr möglich. Alle brachen das Training ab. Man fuhr zurück in das Fahrerlager. Die Startplätze für das Rennen am Samstag Morgen wurden noch einmal kräftig durch gerührt und in der Klasse 3 waren zwei Fahrer aus dem Niederhof Team an der Spitze zu finden. Thomas Wasel auf der Pole, 1:34.985. Auf dem zweiten Startplatz Mathias Dankmer, 1:36.128, und komplettiert wurde die Mannschaft aus Oberbayern mit dem fünften Startplatz vom Team Hornung/ Schroth.

!. Rennen am Samstag Morgen um 9.30 Uhr. Eine halbe Stunde bevor der fliegende Start erfolgte, gab es noch einmal ratlose Gesichter unter den Fahrern. Es begann zu regnen. Die Frage aller Fragen war in diesen Momenten, welche Reifen werden gebraucht. Alle entschieden sich für Trockenreifen. Das war auch gut, der Regen hörte auf. Sonne und Wind trockneten die Strecke schnell ab. Start frei und aus der ersten Runde kommt als Leader Uwe Jungkind, gefolgt von “ Yanni “ und dann schon zwei Niederhof- Schützlinge, Dankmer und Wasel. Thomas Wasel mußte sein Auto in der Gridrunde abstellen, da seine Benzinpumpe streikte. Mathias Wasel kann an Dankmer vorbeifahren, da der vom Gas geht, weil eine Ölfahne hinter ihm herflattert. Es stellte sich heraus, das eine Ölleitung undicht geworden war. Ins Ziel rettete er sich vor Mathias Hornung, der immer größer in seinem Rückspiegel auftauchen konnte. So gab es großen Jubel an der Boxenmauer beim Team Niederhof. In der Klasse 3 und der Gruppe “ A “ ging der Sieg an Mathias Wasel vor Mathias Dankmer und Mathias Hornung, alle unterwegs im Porsche 911 3,2 ltr.

Rennen 2 am Samstag Nachmittag bei leicht bewölktem Himmel, sollte den Erfolg aber noch weiter komplettieren. Start freigegben, Mathias Wasel, jetzt im schwarzen Porsche, mußte wegen des Ausfalls im 1. Rennen von hinten starten, war in der 3. Runde bereits an seinen mittelbaren Konkurrenten dran und konnte sich knapp davor setzen. Mathias Dankmer und Thomas Wasel kämpften rundenlang mit wechselnder Führung um den zweiten und dritten Platz, weil Mathias Wasel auf und davon war und sich bereits auf dem Weg in die Spitze des Gesamtfeldes bewegt hat. Am 911 RSR 3,8 des Schweizers Wüest aber war Schluß mit der Überholjagd. Fritz Schroth, vom Team Hornung/ Schroth, jetzt am Steuer, kann viele Runden zu Dankmer und Thomas Wasel Kontakt halten, muß die Zwei dann aber ziehen lassen. Thomas Wasel läßt sich derweil aber nicht von Wüest abschütteln. Das muß man sich vorstellen, ein 3,2 ltr. Porsche rundenlang am 3,8 ltr. RSR dran! Dankmer dagegen hat offensichtlich jetzt genug von den Abgasen des Porsches von Thomas Wasel, zieht vorbei und versucht den Abstand zu Mathias Wasel zu verkürzen. Sechs Minuten vor Ende der 45 minütigen Rennzeit sitzt Thomas Wasel dem Dankmer wieder im Nacken und kann 3 Minuten vor Schluß sogar einen erfolgreichen Überholvorgang starten. Im Ziel jedoch hat Dankmer wieder die Nase vorn, da er in der letzten Runde sofort einen Konter fahren konnte und somit den 2. Platz auf dem Treppchen verteidigte. Das Team Niederhof hat sich so einen kompletten Erfolg dank guter Vorbereitung der Fahrzeuge auf die Fahne geschrieben. Klassensieger und Gesamtsieger der Gruppe “ A “ war somit Mathias Wasel vor Mathias Dankmer, Thomas Wasel und Fritz Schroth.

Bericht und Fotos: Manfred Michelmichel