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Team Niederhof betreut Gesamtsieger der PCC Kumho Trophy

 

Knut Kohlmorgen fährt Gesamtsieg 19.-21.9.2008 auf dem Sachsenring

An einem Wochenende mit sehr wechselhaftem Wetter war die Porsche Classic Car Trophy 2008 zu Gast am Traditionskurs der ehemaligen “DDR” im Erzgebirge. Der Sachsenring veranstaltete die “ADAC GT- Masters” und lud diese Serie mit historrischen Porscherennfahrzeugen für das Rahmenprogramm ein. Veranstalter und Zuschauer wurden nicht enttäuscht. Es gab spannende Fights in beiden Meisterschaftsläufen. Allen voran Knut Kohlmorgen aus Laboe im Norden von Deutschland. Der knallrote Rennwagen wurde eingesetzt vom Team Manfred Niederhof am Starnberger See. Was Fahrer und Teammannschaft trotz aller Sorgfalt bei der Vorbereitung überraschte, war die Schnelligkeit und die Zuverlässigkeit des Porsche 911 RSR.

 
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Der Wagen ist nach seinem schweren Crash am Hockenheimring im Servicecenter Niederhof in Oberbayern wieder aufgebaut worden. Die Zeit bis zum 9. und 10. Rennlauf der PCC Kumho Trophy am Sachsenring war jedoch so knapp, dass es keine Möglichkeit mehr gab, den Wagen vorher zu testen. Motorleistung, Fahrwerk und die gesamte Elektronik. Es war ein Sprung ins kalte Wasser. Der Wagen wurde ausgeladen und sprang zur Freude Aller auch sofort an. Dies war nicht immer der Fall. Aber die pfiffigen Mechaniker konnten diesen Dauerzustand beenden. Sie fanden den Fehler. Es war eine winzige Zusatzdüse für den Kaltstart, die
erneuert wurde. Knut Kohlmorgen drehte seine ersten Trainingsrunden und das Grinsen auf den Gesichtern der Teammitglieder wollte nicht mehr verschwinden. Nach 30 Minuten am Freitagabend im freien Training stand fest, Knut Kohlmorgen dominierte das gesamte Feld und der Sieger der letzten zwei Rennen, der Grieche “Yanni” im 911 RSR 3,8 unterwegs, lag mit 657/100 sec. dahinter.

Das zweite Auto, das eingesetzt wurde, ein Porsche 911 3,2 wurde ebenfalls von einem schnellen Mann aus Norddeutschland pilotiert, Mathias Dankmer, Rammsee, nach den Rennen in Dijon/F lag er auf Platz drei in der Gesamtmeisterschaft der PCC Kumho Trophy. Offensichtlich stimmt die Chemie, anders lautenden Meinungen zum Trotz, zwischen Preußen und Bayern!!

Im ersten Zeittraining am Samstag Morgen konnte er seine Freitagzeit vom freien Training um mehr als 4 Sec. verbessern. Er konnte
diese Zeit beim 2. Zeittraining nochmals um eine Sekunde toppen. Die Aufmerksamkeit der Zuschauer aber hatten nur noch Kohlmorgen im Blick, der eine schnelle Runde nach der Anderen in den Asphalt brannte. Zum Freitagabend konnte er seine Zeit am Samstag Vormittag um mehr als 2 Sec auf 1:36.272 unterbieten und stand somit als Polesetter für das 1. Rennen am Samstagabend fest. Den zweiten Platz in der ersten Reihe gelang dann Kurt Ecke/993 Cup in der Zeit von 1:37.534. Die zweite Reihe begann mit Uwe Jungkind/ 964 Cup und neben ihm “Yanni” aus Griechenland im 911 RSR 3,8!

Im Rennen 1 am Samstag Abend bei hereinbrechender Dunkelheit machte es Kohlmorgen aber noch einmal sehr spannend. Er gewinnt den Start vor “Yanni” und Jungkind. In der 2. Runde setzt sich Jungkind an die Spitze, da er mit seinem 964 Cup etwas schneller um den engen Rundkurs kommt als Kohlmorgen mit dem superbreiten 911 RSR 3,5. Der braucht immer mindestens 2-3 Runden, um seine Rennreifen warm zu bekommen. Ecke und Ziegler im 993 Cup gehen auch noch an ihm vorbei.

Der Routinier Kohlmorgen hält den Kontakt an die vor ihm Fahrenden. Nach der Hälfte der Rennzeit schiebt sich der schnelle Mann aus Laboe auf Rang 2 vor hinter “Yanni”. Dahinter folgen Ecke, Jungkind und Schwarz/ 911 RSR 3,8 . Kohlmorgen gelingt es in der 35. Minute auf “Yanni” aufzulaufen, als es bei der Boxengasseneinfahrt einen schweren Einschlag gibt und das PaceCar raus muss. Nach zwei Runden hinter dem PaceCar wird das Rennen abgebrochen, da man das Wrack des Porsche 944 Turbo nicht so schnell von der Gefahrenstelle bekommt. “Yanni” mit Kohlmorgen an seinem Heck versucht sein Heil in dieser Gelbphase und überholt. Der Rennleiter setzt ihn unverzüglich 5 Plätze zurück und der Weg war frei für den Gesamtsieg von Knut Kohlmorgen vor Udo Schwarz und Kurt Ecke. Mathias Dankmer machte einen schönen Fight mit dem später verunglückten 944 Turbo von Eberhard Katz aus Berlin und landete in der Gruppe A “die klassischen” Porsche am Ende auf Rang vier hinter den Brüdern Wasel und Paul Hunsperger, alle im 911 3,2 unterwegs.

Im Rennen 2 am Sonntag Morgen 9,05 Uhr bei sehr starkem Regen, von der Rennleitung wurde “WetRace” angesagt, gab es für Kohlmorgen in seinem überbreiten 911 3,5 nichts weiter zu tun, als das Auto auf der Strecke zu halten. Der Regen war so stark und die Piste hatte teilweise Sturzbäche, so das seine breiten Regenreifen in jeder Bremszone aufschwammen und er große Mühe hatte, mit seinem Auto nicht in das Kiesbett abzufliegen. Das Rennen als Sieger beendet in beeindruckender Fahrweise Roland Ziegler im Paarlauf mit Kurt Ecke und als Dritter Udo Schwarz. Mathias Dankmer fuhr in dieser Regenschlacht erst einmal so, wie man ihn von vielen Rennen kennt. Die Folge war eine Doppelpirouette in der ersten Kurve nach Start und Ziel. Ohne Einschlag brachte er seinen 911 3,2 wieder auf die Strecke und errang Platz zwei auf dem Siegerpodest hinter Mathias Wasel und vor Paul Hunsperger in der Gruppe der “klassischen” Porsche.

Das Fazit vom Teamchef Manfred Niederhof: “Mehr konnten wir unter diesen äußerlichen Bedingungen nicht erreichen. Ich bin sehr zufrieden” !!

Bericht und Fotos: Manfred Michelmichel