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Maxi Detterbeck, 2.Platz in der PCC Kumho Trophy Meisterschaft 2007

 

Maxi Detterbeck, 2. Platz in der PCC Kumho Trophy Meisterschaft 2007

Im Team von Manfred Niederhof am Starnberger See/Oberbayern war das komplette Equipment für ein erfolgreiches Wochenende am Hockenheimring verladen. Dann streikte die Zugmaschine des grünen Renntrucks und nur den guten Beziehungen des Teamchefs war es zu verdanken, daß man dennoch pünktlich zum 1.Training am Samstag Morgen mit fünf Rennfahrzeugen die Zeitenjagd aufnehmen konnte.
Der 911 RSR von Manfred Niederhof war nach dem Ausfall vom Nürburgring mit neuem Getriebe ausgestattet und man konnte dem kräftigen Bayern ansehen, wie sehr er sich auf die Rennen freute. Doch es sollte erst einmal anders kommen. Beim Vorstart sprang der 1. Gang wie von Geisterhand rein und war nicht zu bewegen, wieder heraus zu gehen, um den restlichen Schaltgängen Platz zu machen. Der Bolide wurde in das Fahrerlager geschleppt und bei eisiger Kälte machte sich Chefmechaniker Michael Huber daran den Fehler zu lokalisieren und zu beheben.

Das 1. Training bei Sonnenschein und ca. -2 Grad Celcius war geprägt von Rasentestfahrten und in den schnellen Ecken war die Fliehkraft der Rennwagen kaum zu beherrschen. Es war unmöglich genug Temperatur auf die Reifen zu bringen, um den nötigen Grip aufzubauen. Mathias Dankmer, 911 3,2, der schnelle Speditionskaufmann aus Rammsee an der Ostsee ruderte mehrfach durch Rasen und Kiesbett, so daß die Halterung seines Stabilisators an der Vorderachse geschweißt werden mußte. Maxi Detterbeck, 911 3,2 als Führender in der PCC Meisterschaft, schimpft über zu harte Reifenmischung. Das Team Negel/Antenbrink, 911 3,2 hat für sich einen besonderen Rythmus für Training und Rennen geschaffen. Ernst Antenbrink muß jeweils die am Vormittag stattfindenden Läufe fahren, weil Michael Negel am Morgen nur sehr schwer ins Leben zurückfindet und somit die Trainings und Rennen am Nachmittag fährt.

Das 2. Training am Samstag Nachmittag, bei herrlichstem Winterurlaubswetter, nutzten alle Akteure um echte Rundenzeiten in den Asphalt zu brennen. Michael Huber ist einfach genial. Aus dem 911er von Niederhof Motor und Getriebe ausbauen, Getriebe reparieren und alles wieder funktionstüchtig und präzise einbauen, war schon eine Meisterleistung. Der alte Routinier, Manfred Niederhof, stellte den giftgrünen Renner dann auch in die 3.Startreihe. Maxi Detterbeck stellte sicher, das er Anspruch auf den Meistertitel erhebt. In der Zeit 1:44.413 fuhr er die zweitschnellste Zeit in der Klasse 4 und mußte sich nur dem 18jährigen Heiko Hamel geschlagen geben. Mitfavorit Wasel war nur 6/100 sec. langsamer auf Position 3! Das Team Hornung/Schroth, 1:46.771 , ebenfalls im 911 3,2 unterwegs, fuhren den 6.Startplatz in der Klasse 4 heraus. Mathias Dankmer, in seinem ersten Auftritt am Hockenheimring, haderte mit sich. Er hat auch im 2.Training noch nicht seine Ideallinie gefunden. Mit 1:49.867 Startplatz 7. Michael Negel hat im Motodrom seinen Bremspunkt sehr optimistisch gewählt und mit Hilfe des Traktors konnte er sich aus dem Kiesbett befreien und das Training wieder aufnehmen. Mit 1:54.677 war das der 9. Startplatz in der Klasse 4 für das Team Negel/Antenbrink!

Das 1. Rennen am Sonntag Mittag sollte bei kühlen Temperaturen und Regen beginnen. Von der Rennleitung wurde “Wet-Race” angesagt und alle Fahrzeuge waren mit Regenreifen bestückt. Nach dem Erlöscher der roten Ampel wurde mit fliegendem Start zur PCC-Meisterschaft geblasen. Dr. Jochen Keils,911 RSR, zu früh am Gas, drehte sich auf der schmierigen Strecke rückwärts in die Boxenmauer. Rennen für ihn beendet. Hans Jürgen Krah gelang es noch seinen 911 Cup abzufangen und hinter dem Feld herzuhetzen. Voggenreiter,911 RSR 3,6 gewinnt den Start vor Klapputh, Jungkind und Wasel. Detterbeck und Hamel wechseln sich ab, als Jäger und Gejagter. Rennprofi Roland Asch, 911 2,7, aus der 17. Position gestartet, zeigt seine Fähigkeiten als Regenfahrer und geht sogar an Udo Schwarz,911 RSR 3,8 vorbei, der von Position 7 ins Rennen ging! Michael Negel verliert am Ende der Start/Ziel Geraden die Kontrolle über seinen 911er, dreht sich in die Boxenmauer und muß den Rest des Feldes an sich vorbei fahren lassen. Unbeschadet nimmt er das Rennen wieder auf. Mitfavorit, Uwe Jungkind, auf den Titel der Gesamtmeisterschaft, stockte der Atem als er ca.200mtr. im Drift an der Mercedes Arena vorbeirutschte und Gig Schmid ihn ohne Lackaustausch passieren konnte. Schmid, der schnelle 964Cup Fahrer war im Feld der 964er, der einzige, der Jungkind einen Strich durch die Meisterschaftsrechnung machen konnte. Roland Asch ebenfalls wie Jungkind, im Team von PaddyO`Grady fahrend, kickte Gig Schmid in der Mercedes Arena, nach einem Dreher Schmids, von der Strecke, so daß der Fellbacher mit eingedrücktem Kotflügel in der Boxengasse das Rennen aufgeben mußte.
Jungkind konnte seine Klasse gewinnen! Ein wichtiger Schritt für ihn in Richtung Meisterschaft. Maxi Detterbeck kam in seiner Klasse als Dritter ins Ziel hinter Hamel und Wasel. Aber es gab am Nachmittag noch ein Rennen und wie die Bayern sagen "zusammengezählt wird am Schluß"! Im Team Niederhof hatte man mit leicht trockener Piste im Lauf des Rennens gerechnet und so war Detterbecks 911er auch abgestimmt. Alle anderen Team hatten sich aber ebenfalls "verwachst"!

Das 2. Rennen Sonntag Nachmittag, leichter Nieselregen beim Start, den Michi Schrey mit Abstand vor Voggenreiter, Jungkind , Wasel und Udo Schwarz gewinnt. Maxi Detterbeck, seine letzte Chance auf die Meisterschaft wahrnehmend, fährt wie entfesselt. Auch Manfred Niederhof kämpft sich auf der leicht trockenen Strecke weiter nach vorn. Er hat aber trotz neuer Batterie Probleme mit der Bordelektrik bei diesem Regenrennen. Wie schon im 1.Rennen schaltete er alle Verbraucher ab und nach einer tollen Aufholjagd mußte der Starnberger mit nur noch 4000Umdrehungen sich um die Rennstrecke quälen, um in der Auslaufrunde ohne Strom stehen zu bleiben. Der Bolide mußte ins Fahrerlger geschleppt werden. In der 6. Runde führt Maxi die Klasse 4 bis zur 9. Runde an. Dann geht Wasel an Maxi Detterbeck vorbei, Mathias Dankmer läßt Dr. Fella und Heiko Hamel hinter sich. Die Rundenzeiten der Akteure werden schneller, die Strecke trocknet ab. In der 11. Runde ist der Traum von der Meisterschaft für den 23jährigen Maxi Detterbeck zu Ende. Der blonde Strahlemann aus Dorfen rollt mit gebrochener Felge und Plattfuß hinten links langsam in die Boxengasse! Was war passiert? Der gelbe 911er 2,7 vom Team Paddy O`Grady, diesmal pilotiert von dem Gaststarter Bastian Asch, war Detterbeck im Motodrom hinten links auf die Felge gerauscht und mit dem Ausfall Detterbecks war der Weg frei für Uwe Jungkind in der PCC Kumho Trophy Meisterschaft 2007!
In der Addition beider Rennläufe ergibt es folgendes Ergebnis für die Fahrer des Teams Niederhof:

Herzlichen Glückwunsch an Maxi Detterbeck in der Klasse A "die klassischen Porsche" gewinnt er die Meisterschaft der PCC Kumho Trophy 2007!
In der Gesamtmeisterschaft der PCC Kumho Trophy 2007 erringt Maxi Detterbeck einen hervorragenden 2. Platz!