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3. Meisterschaftslauf der PCC Kumho Trophy/ Most 26. und 27. Mai 2007

 

 

Das Autodromo der Industriestadt Most in der Tchechischen Replublik war Austragungsort des 3.Meisterschaftslaufs, aufgeteilt in zwei Rennen, der PCC Trophy 2007. Das Team aus Oberbayern setzte außer dem Boliden vom Teamchef Manfred Niederhof, noch drei weitere Fahrzeuge in verschiedenen Klassen ein. Im Rahmenprogramm der Schweizer Meisterschaft hat man sich viel vorgenommen. Nach der Anreise am Freitagnachmittag und dem Aufbau des Equipments im Fahrerlager der PCC, war ein gemeinsames Essen in der Hitze des Abends geplant mit Räucherfisch, frisch importiert vom Kieler Kaufmann Mathias Dankmar. Doch es kam anders als vorgesehen. Ein gewaltiges Unwetter setzte ein und sämtliches Mobilar wurde in den Truck verfrachtet, die Zelte gesichert und der gemütliche Abend mit allen Fahrern, Teammitgliedern und dem guten Geist des Hauses Niederhof, Erika, konnte beginnen. Das freie Training am Samstagmorgen ließ Manfred Niederhof mit seinem 911 RSR zuerst sehr ruhig angehen. Er hatte 1,5 Jahre alte Reifen aufgezogen, die ihn aber nicht daran hinderten, obwohl er sich nur über den Streckenzustand informieren wollte, die 2.schnellste Zeit in 1.56.257sec. hin zu legen, nach dem derzeitigen Polesetter, Charles Voggenreiter aus Bonn im 911 RSR 3.6l in der Rundenzeit von 1.55.539! “ Das geht noch schneller “ so der 53jährige Starnberger in seiner optimistischen Art. Das Qualifikationstraining am Nachmittag 14.30 Uhr und bei 32 Grad Celsius stellte alle Fahrer vor Probleme. Die wechselnden Fahrbahnbeläge und zwischendrin immer wieder feuchte Stellen, machten schnellere Rundenzeiten als am Vormittag fast unmöglich. Nicht so Niederhof in seinem extrem leichten Boliden, bei dem er ab der 3. Runde einen Supergrip auf seine neuen Reifen aufbauen konnte und sich mit einer Rundenzeit von 1.51.956 die Poleposition, für die bevorstehenden Rennen am Sonntag, mit großem Abstand zu Voggenreiter und Uwe Jungkind als Drittem, erobert hatte. Die neue Schikane nach der Start/Ziel Geraden, nicht zu vergleichen mit der alten schnellen Passage, schüttelte den giftgrünen 911 RSR, mit der Startnummer 51, derart durch, das der linke Scheinwerfer im hohen Bogen im Kiesbett landete.

Das 1. Rennen am Sonntagmorgen, bei Saunaluft nach dem Regen in der Nacht, ließ sich für Niederhof gut an. Der Porsche, weil sehr fett eingestellt, kam feuerspeiend als Erster von der langen Geraden durch die Schikane, um sich nach den nächsten Runden auf Platz 3 wiederzufinden, hinter Voggenreiter und Jungkind, 964 Cup. Im Verlauf des Rennens konnte der Bayer den Vorsprung der beiden Führenden nicht verringern, da er keine Temperatur auf seine Slicks bringen konnte, weil sie auf den nassen Stellen immer wieder abkühlten. Seine ganzen Hoffnungen ruhten somit auf dem 2. Rennen, dann total trocken oder richtig naß.

Eine Stunde vor dem 2.Rennen fing es leicht zu regnen an. Von der Rennleitung wurde Wetrace angesagt. Was tun? Zocken ist angesagt oder warten bis 20 Minuten vor Öffnen der Boxengasse? Zieht Manfred Niederhof Regenreifen auf und die Strecke trocknet ab, muß er immer wieder die Nässe suchen, um die Reifen wieder abzukühlen, sonst überhitzen die empfindlichen Regenreifen, fangen zu schmieren an und der Grip ist dahin. 40 Minuten vor dem Start verstärkt sich der Regen und das gesamte Feld der PCC startet auf Regenreifen. Aus der ersten Runde kommt ein souverän, trotz grippegeschwächt, agierender Uwe Jungkind als Führender vor Niederhof, Voggenreiter, Klapputh, Kuhn, Detterbeck, Spreter und Wasel! Immer wieder, in regelmäßigen Abständen, frischt der Regen auf und erschwert den Fahrern die Sicht. Manfred Niederhof gelingt, was sehr selten bei ihm vorkommt, auf der Gegengeraden ein sehenswerter Abflug ins Grün und er beendet das Rennen im Gesamtklassement auf dem 3. Rang.

Das Motorsportwochenende war für die drei weiteren Fahrer vom Team Niederhof nicht weniger spannend!

Mit der Startnummer 21 konnte sich Ernst Antenbrink aus München schon beim freien Training am Freitag bei tropischen Temperaturen selbst bei ca. 70 Grad im Auto nicht davon abhalten lassen, die 4219 mtr. des Autodroms von Most unter die Räder zu nehmen. Beim gezeitetem Training am Samstag hatte er es mit den gewohnten Gegnern vom Salzburgring zu tun. Die 924-Fahrer Pötzsch/Kallenberg, Graf und Cornelia Pfeffer machten dem 43 jahre alten 911er Fahrer das Leben schwer. Im Rennen 1 lieferte er sich rundenlang einen sehenswerten Fight mit Mark Pötzsch, mußte den 924 Fahrer aber nach einem gelungenen Bremsmanöver ziehen lassen. Im 2.Rennen startete Team-Kollege Michael Negel mit dem Auto im Gulf-Design. Er entschied sich früh für Regenreifen und das war die richtige Entscheidung. Der 43jährige Manager aus München konnte sich entscheidend von den 924 Fahrern Kallenberg und Graf absetzen. Gegen Ende des Rennens können die Verfolger nur auf Sichtweite an Negel heranfahren, den Klassensieg konnte er unbedrängt ins Ziel bringen.

 
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Mit dem Porsche 911 3,2l und der Startnummer 48 unterwegs war, der an diesem Wochenende teaminterne Räucherfisch-Lieferant, Mathias Dankmar aus Rammsee, nahe der Ostsee. Der 43jährige Spediteur aus dem Norden Deutschlands freute sich zuerst über sein neues Lenkrad und hatte dann beim 1. Training Spaß an einem Fight mit Björn Bösenberg aus Karlsruhe, ebenfalls im 911 3,2l unterwegs. In der Qualifikation am Samstagnachmittag nahm er den Asphalt mit neuen, aber jetzt 15” Rädern in Angriff. Lag es an dem neuen Lenkrad oder den Reifen, er hatte sein Tun. In der Schikane nach Start/Ziel verfehlte er den Bremspunkt und ab ging es in den Kies. Damit nicht genug, zur Freude der bereitstehenden Fotografen, war in der 8.Runde noch eine komplette Pirouette fällig. Seine Kollegen Wasel und Manfred Niederhof kamen mit viel fahrerischer Routine an ihm vorbei. Im 1.Rennen am Sonntag bildete er mit Bösenberg und Spreter bis zu seinen Patzern, beim Schalten vom 2.Gang in den 3.Gang erwischte er zweimal den 5.Gang, eine spannende Dreiergruppe. Das 2.Rennen am Sonntag war auch für ihn nicht mit Glück überhäuft. Innerhalb von drei Runden unterliefen ihm zwei Ausrutscher und er mußte jedesmal den Kontakt zu den Vorausfahrenden abreißen lassen. Das er über eine gute Grundschnelligkeit verfügt, zeigte er, indem er dann Meter um Meter an den 964 RS von Patrick Hilty aus Liechtenstein heran fuhr und in der 21. Minute des Rennens sogar vorbei ging und sich absetzen konnte.In der Klasse 4 brachte er es auf den 4.Platz.

Der Vierte in der Niederhof-Truppe ist Junior Maxi Detterbeck. Gestartet mit einem 911 3.2l, und der Startnummer 43. Obwohl der Youngster im Team, ist Maxi im Rennauto schon ein alter Hase. Die Qualifikation absolvierte er fehlerlos als Klassenbester und in der Gruppe B nur geschlagen vom amtierenden PCC Meister, Geoges Kuhn, 911 3.0 RS und einem Wimpernschlag Vorsprung vor Mathias Wasel, mit knapp 3/10 sec. Im Rennen 1 kam Maxi Detterbeck führend aus der 1 Runde( Gerüchte besagen, er war beflügelt vom Nachtleben in Most), mußte dann auf Grund seiner neuen, nicht angefahrenen Reifen, Mathias Wasel vorbei ziehen lassen, der dann 15 Minuten vor Rennende seinen Porsche mit Brandschaden im Motorraum abstellen mußte. Im Gesamtklassement lieferte er sich bis ins Ziel noch ein Kopf- an Kopf -Rennen mit Eberhard Katz aus Berlin im 944 Turbo Cup. Im Rennen 2 ließ er nichts anbrennen und kam aus der 1. Runde als 6. im Gesamtklassement an. Die 19.Minute des Rennens machten die Favoriten in der Klasse4 dann für sich aus. Wasel vor Detterbeck und Axel Spreter und immer wieder begann es zu regnen. Die Schlußoffensive bestritten dann sehr sehenswert Maxi Detterbeck vor Georges Kuhn und Axel Spreter. Der Klassensieg und die Punkte waren für den Blondschopf aus Dorfen eingefahren und gemeinsam mit Uwe Jungkind führt Maxi Detterbeck das PCC Championat 2007 an. Beide haben jetzt 171 Punkte auf ihrem Konto!