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PCC Kumho Trophy Salzburgring / Austria 11. bis 13. Mai 2007

 

PCC Kumho Trophy-Salzburgring/ Austria 11.-13.Mai 2007 2. Rennen im Rahmen des Histo-Cups

Manfred Niederhof- ein Wochenende im Erfolg und Pech

Das Team Niederhof hat sich nach dem enttäuschenden Auftaktrennen am Hockenheimring viel vorgenommen. Obwohl die Zeichen am Donnerstag vor der Abfahrt zum Salzburgring auf Sturm standen, weil die Einspritzpumpe, das Übel des 1. Rennens, zur Überholung war und erst am Donnerstag Mittag am Starnberger See eintraf. Gegen 21,00 Uhr war dann endlich der Motor wieder eingebaut. Es gab daher keinen Probelauf, keinen Prüfstand und der grün-schwarze Renntruck machte sich auf den Weg nach Österreich zum Salzburgring. Das erste gezeitete Training mußte jetzt gleichzeitig als Testlauf herhalten. Die Gewichtswanne im Porsche 911 RSR wurde vorsorglich mit 25kg beschwert, um auf der Waage auch den technischen Kommissar vom regelkonformen Rennwagen zu überzeugen. Am Freitag, dem Tag des Aufbaus im Fahrerlager, drohte ein anderer Gegner mit Ungemach. Über den Streckenlautsprecher wurden alle Teilnehmer aufgefordert ihre Vorzelte fest zu sichern, da ein Sturm mit 120 km/h im Anmarsch war. Zum Glück verlief dann alles glücklich ohne Schäden. Das Training begann am Samstagmorgen um 10,00 Uhr bei sauberer, klarer Salzburger Bergluft und der Motor des Porsche 911 RSR lief sehr gut. Niederhof hatte nur durch den Regen am Morgen und der damit noch feuchten Rennstrecke auf seinen breiten Rennwalzen wenig Grip. Das zweite Training, gleichzeitig das Qualifying für das erste Rennen, begann bei strahlendem Sonnenschein und einer Lufttemperatur von ca. 25 Grad. Manfred Niederhof holte die Pole in einer Zeit von 1.35.514, klagte aber, daß der Motor 500 Umdrehungen weniger drehte als beim Morgentraining. Die Einspritzpumpe wurde um eine volle Umdrehung fetter gedreht, da der mechanische Motor sehr empfindlich auf Wärme und Sauerstoffmangel reagiert.
Das 1. Rennen am Sonntag um 10.00 Uhr begann mit einem Novum. Bei der Fahrerbesprechung einigten sich die Fahrer auf Empfehlung von Siggi Hafner zu einem ungwöhnlichen Startprocedere. Da fliegender Start angesagt war, sollte der Frontdriver bis zur 1.Kurve, der Bridgestone Schikane, bei dem sich das Feld zusammenschiebt, mit gemäßigter Geschwindigkeit fahren um dann bei geschwenkter grüner Fahne das Rennen aufnehmen.
Das klappte hervorragend, es gab keinen Ausfall im ersten Durchlauf. Die ersten Runden sahen abwechselnd Führende. 1. Runde Charles Voggenreiter 911RSR 3,6, vor Manfred Niederhof 911 RSR, und Sebastian Sommer 911 RS 3,0. In der 2. Runde sah die Zuschauer Niederhof vor Voggenteiter und Sommer. 3. Runde, Niederhof, Sommer und nach einem Ventilfederschaden von Voggenreiter an dritter Position Uwe Jungkind 964 Cup. Ab der 6. Runde ging Sebastian Sommer vor Niederhof und Jungkind in Führung und die Lauerstellung des Starnbergers mit seinem grün-schwarzen Boliden, ließ keinen Zweifel darüber aufkommen, hier ist der Kas noch nicht gegessen. In der vorletzten Runde blieb Sommer jun. in seinem wunderschönen Porsche 911 RS nur noch die Kampflinie um die Führung zu behaupten. Es nützte alles nichts. Niederhof im Windschatten, zeigte sich in Sommers Rückspiegel mal rechts, mal links und nach einer gelungenen Täuschung bremste der Routinier den um viele Jahre jüngeren Sebastian Sommer am Ende der Fahrerlagerkurve aus und sah als Sieger das schwarz-weiße Tuch. Nach Beendigung des Parc Fermes entschied sich das Team um Manfred Niederhof die Einspritzpumpe noch ein wenig höher einzustellen, da der Gesamtsieger des 1. Rennens noch immer nicht höher drehen konnte als 6900 Umdrehungen und der Motor noch zu mager war. Zum Start des 2. Rennens sollte es für den sympathischen Oberbayern und Motorradfan nicht kommen. Es wurde zum Vorstart aufgerufen, alle im Niederhofteam betreuten Rennfahrzeuge waren schon weg, Manfred Niederhof saß im Rennauto und ließ den Motor warmlaufen. Er schloß seinen Rennanzug, angeschnallt, Kopfhaube, Helm auf, plötzlich geht es gewaltiger Ruck durch den Boliden und zum Glück hatte Niederhof den Fuß auf der Bremse. Was war passiert? Aus unerklärlichen Gründen sprang der 1. Gang rein und ließ sich nicht mehr zurückschalten. Aus dem hochmotivierten Rennfahrer wurde innerhalb Sekunden der Zuschauer Niederhof. Jetzt wird der 53jährige erstmal ein paar Tage ausspannen und mit ungebrochenem Elan geht es zum Autodromo Most/CZ!

 
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Maxi Detterbeck,Porsche 911 3,2 kam aus dem 1. Training strahlend in das Fahrzeugzelt des Teams Niederhof, die mittlerweile fünf Rennfahrzeuge einsetzen und betreuen, sein Auto fuhr sich “besser denn je”! Im Qualifying fuhr der Sonnyboy in der Klasse 4 auf Pole in der Zeit von 1.39.869 vor Wasel und Spreter, beide ebenfalls im 911 3,2ltr. Im 1.Rennen lieferte er sich mit Matthias Wasel ein spannendes Rennen, wobei Detterbeck es nicht schaffte Wasels Fronthaube aus seinem Heck heraus zu halten. Es gab es einen kurzzeitigen Führungswechsel, da beide im Parallelflug vor der Bridgestone Schikane auf ein langsameres Fahrzeug aufliefen. Wasel überholte rechts und Detterbeck wollte es links versuchen. Der zu Überholende blieb auf seiner Ideallinie und der grüne Porsche mit der Startnummer 43 mußte zwangsläufig über die Wiese. Mit dem Vorsprung von 0.00.796 fuhr Maxi Detterbeck, trotz schwächer werdender Bremse und stotterndem Motor,vor Matthias Wasel über die Ziellinie. Zum 2.Rennen wurden neue ungelochte Bremsscheiben montiert und am Ende der zweiten 19 Runden sahen die Zuschauer einen Zieleinlauf in der Klasse 4 mit dem Sieger Maxi Detterbeck vor Matthias Wasel und Axel Spreter.

Team Negel/ Antenbrink,Porsche 911 2,4ltr. Das Training fuhr Ernst Antenbrink. Der 43jährige Betriebswirt aus München war schon im Porsche Carrera Cup und im VLN Langstreckenpokal unterwegs. In der Klasse 2 stellte er den wunderschönen Wagen auf Pole in der Zeit von 1.51.975 um im 1. Rennen einen Klassensieg heraus zu fahren und sich in einer Zeit von 1.49.733 nochmal zu verbessern. Das 2. Rennen fuhr Teamkollege Michael Negel. Der 43jährige Manager, ein Neuling der Porsche Classic Car Trophy und davor nur bei historischen Veranstaltungen aktiv, belegte hinter Dieter Graf, Porsche 924 2,5ltr. den 2. Platz in der Klasse 2.

Team Hornung/Schroth,unterwegs mit der Startnummer 45 im 911 3,2ltr. Mathias Hornung, 46 Jahre, von Beruf Kaufmann und sein Teamkollege Fritz Schroth, 51 Jahre, im Telemarketing tätig, hatten es mit der sehr stark umkämpften Klasse 4 zu tun. Beide bestritten nach dem Auftaktrennen in Hockenheim im April am Salzburgring erst das 2.Rennen. Race-Luft schnupperten sie 2006 bei Testtagen im Team von Paddy O´Grady um dann 2007 in das Geschehen der Porsche Classic Car Trophy einzugreifen. In Rennen 1+2 fuhren sie die hervorragenden Plätze 5 und 6 heraus.

Mathias Dankmar, unterwegs im Porsche 911 3,2ltr. Starnummer 48, ebenfalls in der Klasse 4 am Start. Der 43jährige Kieler Speditionskaufmann fuhr am Salzburgring nach intensivem Training auf einer Carrera Rennbahn sein absolut erstes Rennen. Er bewegte den als Clubsport aufgebauten 911er mit viel Elan, wobei ihm einige Dreher und Ausflüge neben die Strecke immer mehr Sicherheit gaben. In beiden Rennen fuhr er auf den 6. und 5. Rang.