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PCC Kumho Trophy 2006

 

Manfred Michelmichel
Motorsport-Fotografie & Rennberichte
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Hockenheim-Ring, kleiner Kurs, 20./21.Oktober 2006 PCC Kumho Trophy

BRAVO GEORGES KUHN/ Luxemburg: Gesamt- Sieger der Porsche Classic Car Trophy 2006

Manfred Niederhof beendet beide Rennen als Gesamtsieger!!

Das Wetter meinte es gut mit der Porsche Classic Car Trophy, der Regenmacher beschränkte sich, es nass werden zu lassen, auf die Nacht zum Samstag und den frühen Morgen. Ab dann war es trocken und sonnig!
Das freie Training mit der Scuderia Alfico und zusammen ca 70 Fahrzeuge, war nicht jedermanns Ding. Kaum einer der Fahrer brachte eine freie und somit schnelle Runde zustande. Es war fast wie Slalom fahren und bei noch nicht abgetrockneter Strecke auch ganz schön rutschig. Das Team Hain/Schmid /Dorfen bewegte den Porsche 934 mit Slickabstimmung und Strassenreifen sehr vorsichtig und beendete das freie Training sehr bald. Ingo Zeitz/ Köln, Porsche 911RSR 3,8 brach bei der vielen Schalterei ein Unibalgelenk. Jürgen Hübinger/ Wiesbaden, Porsche 964RS mußte wegen eines defekten Radlagers an der Vorderachse vor jeder Kurve seine Bremse aufbauen.Maxi Detterbeck, Porsche 911 3,2ltr. beklagte in allen Drehzahlbereichen wegen zu niedrigem Benzindruck Aussetzer. Uwe Jungkind 964Cup /Bondorf und Johann Wanger, 964 Cup /Liechtenstein, beide aus dem Team P.O.Sportwagen, fuhren ihre Testrunden mit alten Reifen, so daß keine vorzeigbare Zeit dabei heraus kam. Ullrich Rossario 911 3,2 ltr. /Aalen war schnellster 3,2 ltr. im freien Training.
Beim Zeittraining ließ Manfred Niederhof, 911 RSR, /Starnberg keinen Zweifel an seiner Favoritenrolle an diesem Wochenende.Mit 1.40.180 verwies er Hans Peter Meier, 911 RSR 3,8 , /Schweiz mit 1.40.461, Helle Hain, Porsche 934, mit 1.40.836 und Dr. Jochen Keils, 911 RSR 3,8, /Euskirchen 1.40.933 auf die weiteren Plätze in der Startaufstellung. Daniel Dobitsch/ Austria machte mit seinem 964 Cup in der Zeit von 1.42.154 alles klar vor Uwe Jungkind, 1.43.387, der trotz neuer Bereifung und Bremsen mit der Abstimmung seines 964 Cup nicht zufrieden war. Das Team Holz/Holz, 944 Turbo Cup stellte das Auto auf Startplatz 7 vor dem Team Köysüren/Lieb, 944 Turbo Cup in der Klasse 40. Ullrich Rossario, 911 3,2 war schnellstes Auto in der Klasse 36 mit einer Zeit von 1.45.953 vor dem Ream Wasel/Wasel und Maxi Detterbeck. Peter Göhringer/ Karlsruhe vom Team Gerhardy fuhr mit seinem neu aufgebauten 911 3,2 nach dem Unfall am Nürburgring vor vier Monaten in der Zeit von 1.49.778 genau 6 Sekunden schneller als an gleicher Stelle im ersten Rennen April 2006. Georges Kuhn/ Luxemburg im Porsche 911 3,0RS ließ in der Zeit von 1.45.490 sein Auto fliegen. Er wollte seinen Anspruch auf die Gesamtmeisterschaft um keinen Preis aus den Händen geben. Mit 1.48.844 konnte Gig Schmid/Fellbach seinen 911 3,0 auf den 2.Platz in dieser Klasse stellen.Das Team um Ralph Völkl/Haßloch, Porsche 924, dominierte mit 1.53.160 die Klasse 31 vor dem Team Pötzsch/Bubetz/München, Porsche 924, Jörg Müller/ Karlsruhe, Porsche 924 und dem Team Spreng/Spreng /Ludwigsburg, ebenfalls Porsche 924. Die schnellen Berliner, Katz/Klapputh, Porsche 968 mußten sich mit1.47.773 ganz knapp dem Team Seher/Döffinger/Heidenheim, Porsche 968, 1.47.646, geschlagen geben.

 
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Rennen 1: vom Start weg in die erste Kurve, vorn Manfred Niederhof vor Hans Peter Meier, Helle Hain und Dr. Jochen Keils. Dahinter in Lauerstellung Torsten Kammin, dann schon Daniel Dobitsch vor dem Team Holz/Holz, Udo Schwarz, Ingo Zeitz, Uwe Jungkind und dem Team HP Lieb/Haci. Eingang zur Parabolika kamen im Parallelflug der Gastwirt Jörg Müller und der charmante Teil des Teams Spreng/Spreng beide im Porsche 924, obwohl die schnelle Dame nicht an die Box sollte, trotz Fehlens eines Zylinders der seine Arbeit verweigerte, da kein Zündfunke vorhanden war. Nach dem Udo Schwarz/Eschenburg, 911 RSR 3,8, der in den Kurven ständig den 2.Gang festhalten mußte, den roten Pfeil aus Dorfen vom Team Hain/Schmid passiert hatte, rollte der Porsche 934 mit Benzinmangel aus. Peter Göhringer lieferte sich ein spannendes Duell mit Dr. Rainer Galaske/Idar-Oberstein, 911 3,0, mit dem besseren Ende für den schnellen Anwalt aus Karlsruhe. Dr. Jochen Keils und Torsten Kammin/Fiesenheim, 964RS, boten ein spannendes Rennen, wobei der Doc aus Euskirchen am Ende die Nase vorn hatte. Das Team König/Weishaupt konnte das Rennen nach einen Crash mit dem 944 vom Team Lieb/Haci nur mit Mühe beenden, da am 944 der Frankfurter die Hinterachse verstellt und das ABS ausgefallen war. Holz/Holz /Monzersheim mußten ihren 944 Turbo Cup ohne Vortrieb abstellen. Katz/Klapputh, die schnellen Berliner in ihrem schönen 968, konnten Dank neuer Kumho-Reifen die Scharte des schlechten Trainings-Ergebnisses wieder auswetzen. QA System Boss, Andrea Sczepansky/Stuttgart, 964RS, vom Team Gerhardy, freute sich in seinem ersten Rennen vom Start weg zwei Plätze gut gemacht und 3 Runden vor Schluß einen sehenswerten, eleganten Dreher vor der Mercedes-Tribüne zu machen und in der verbleibenden Zeit am Ende des Rennens den Anschluß an das Feld wieder gefunden hat. Georges Kuhn, dem Luxenburger war das Ankommen wichtig, so daß er dreiviertel des Rennens vor jedem Bremspunkt die Bremse aufbauen mußte. Team Völkl war heilfroh mit den Regenreifen auf der abgetrockneten Strecke angekommen zu sein. Patrick Hilty/Liechtenstein, 964RS, freute sich über 6,6 Sek. Distance zum 4.Plazierten in seiner Klasse. Udo Schwarz konnte das Tempo zum Ende des Rennens nicht mehr mitgehen, da seine Reifen total abgebaut hatten und sein 911RSR 3,8 nur noch schwer zu händeln war. Maxi Detterbeck haderte nach dem Rennen mit sich , dem Auto und dem Gegner. Sein 911 3,2 stotterte in niedriger, wie in hoher Drehzahl. Nach dem Start hat es mit dem Aalener Rossario eine Berührung gegeben. In der Sachskurve hatten die beiden wieder miteinander zu tun. Maxi hat zielgerichtet seine Ideallinie verteidigt und der 911 3,2 von Ullrich Rossario ist dem Dorfener in den Kotflügel gefahren. Detterbeck hat sich daraufhin gedreht und die Führung in der Klasse an Rossario abgeben müssen. Uwe Jungkind hat am Start sicher von seiner schönen Frau und der süßen Tochter geträumt, denn bevor es bei ihm richtig losging, waren vier Autos an ihm vorbei. Er hat sich dann auf Jagd nach Daniel Dobitsch gemacht und war bis auf 2 Sek. am Österreicher dran. Der ließ sich den Klassensieg aber nicht mehr aus der Hand nehmen. Den Gesamtsieg im ersten Rennen konnte kein Fahrer dem Starnberger Niederhof streitig machen, trotz des kleinen Problems mit dem undichten Simmering am Pumpenantrieb. Dem zweiten Rennen sah der schnelle Bayer gelassen entgegen.

2. Rennen: Vom Start weg fuhr Manfred Niederhof vor Dr. Jürgen Keils auf die erste Kurve zu, dann schon Daniel Dobitsch und Uwe Jungkind. Der Euskirchener mit dem 911RSR 3,8 setzte sich dann in Führung mit dem Starnberger im 911 RSR im Schlepptau. Die Jungs vom Team Niederhof haben ein Schutzblech für den linken hinteren Reifen gebaut, so daß kein austretendes Öl aus dem defekten Simmering daß Handling des grünen Renners beeinträchtigen konnte. Es war ein spannend anzusehender Fight zwischen den beiden Führenden, wobei
Niederhof mal rechts und mal links im Rückspiegel des Dr. Jochen Keils auftauchte. In der 11. Runde machte der alte Fuchs aus Bayern ernst und fuhr innen eingangs der Parabolika vorbei und gab die Führung bis zum schwarz/weißen Tuch nicht mehr ab. Maxi Detterbeck büßte bereits in der ersten Kurve nach dem Start seine Heckstoßstange ein, durch den Einschlag bekam er auch noch einen Ölkühlerschaden, am Heck brach dem Dorfener Youngster der Auspuff, einschließlich Krümmer. Peter Göhringer, der rasende Anwalt aus Karlsruhe, fuhr in Runde 1 im Windschatten von Heiner Schröder/ Kolkhagen. Im Moment der Konzentrationpshase auf den Überholvorgang kam parallel der rote Renner vom Fly-Jack Racing Team und der 911 von Peter traf den Porsche 934 am rechten Hinterrad und beide Fahrzeuge flogen bei Tempo 210km/h vehement von der Strecke. Beide Fahrer konnten trotz des heftigen Aufschlags gesund aus ihren stark zerstörten Fahrzeugen klettern. Wie mir Peter Göhringer im Fahrerlager berichtete, spürte er schon einen gewaltigen Schlag beim Aufprall, aber Dank des HANS-Systems sind ihm Verletzungen im Halswirbelbereich erspart geblieben. Die Holz-Brüder hatten Grund zum jubeln. Sie mußten durch den Ausfall im 1.Rennen von hinten starten und haben in der 1. Runde 17!! Plätze gut gemacht und im Gesamtergebnis Rang 4 erreicht. QA System Boss Sczepansky freute sich, er war im 2.Rennen deutlich schneller als im ersten Lauf. Die einzige Dame im Feld vom Team Spreng/Spreng war mit 4 Zylindern in ihrem 924 natürlich schneller als im ersten Durchgang und im Vergleich zum Hockenheim-Rennen im Mai 2006 hat sie sich um 12 Sek. pro Runde verbessert. Das Team König/ Weishaupt hatte zwar auf Grund des Unfalls im 1. Lauf einen Leistungsabfall, konnte aber trotzdem den Klassensieg erringen. Verdammt eng ging es in der Klasse 4 zu. Rossario 911 3,2 war in beiden Läufen gerechnet auf Thomas Wasel 911 3,2 aus Bergheim nur um 0,005 Sek. schneller. Das ist nicht mehr als ein Wimpernschlag.
Es wurde aber nicht nur hart gefahren, ein Fahrer machte sogar Gymnastik während des Rennens in seinem Auto.
Heiner Botz/ Ubstadt-Weiher in seinem 964 RS Cup rutschte gleich nach dem Start die Sprudelflasche auf direktem Weg unter das Gaspedal. Jetzt ging die schweißtreibende Aktion erst richtig los: abschnallen-Flasche ertasten-Flasche in Sicherheit bringen—wieder anschnallen! Derweil haben den Heiner 9 Autos überholt ! Schön dabei war, er hat mir diese Aktion laut lachend erzählt.

Am Samstag Abend hat Jürgen Hübinger zur Geburtstagsfeier geladen. Er wurde 60 Jahre! Herzlichen Glückwunsch. Es war ein großes Fest mit einem Buffet eines Caterings aus der Region und Dr. Jochen Keils hat dazu beigetragen eine tolle Musik, die “Beatles Revival Band” zu organisieren. Viele Fahrer und Gäste, auch aus anderen Rennserien, haben ihre Heimfahrt auf den Sonntag verschoben